Das Vrenelisgärtli, dessen Sagen & die Hütte am Glärnisch
Bezüglich des «Vrenelisgärtlis» im Kanton Glarus erzählen sich die Menschen seit jeher die fabelhaftesten & wildesten Sagengeschichten. – Dem Gartenzauber in luftiger Höhe wurde zu Beginn des 14. Jahrhunderts durch den Einbruch einer Eiszeit ein plötzliches Ende beschert. Das junge Mädchen, was äusserst tüchtig war und weitum bekannt für seinen grünen Daumen, schien in jenen Tagen mit seinen Verwandten den Glärnisch förmlich hinunterzueilen. Dies, um sich in Sicherheit zu bringen ob des überraschenden Schneeeinbruchs. Heutzutage fände das arbeitssame, junge Fräulein & seine Gehilfen wunderbar und standesgemäss eine gediegene Unterkunft im Landvogthaus zu Nidfurn. – Damals jedoch verhalf dem Gärtligefolge des Vrenelis und derselben bestimmt ein geschützter Platz zu Schlafstunden. Dies wohl an jener Stelle, wo heute eine moderne Alpenunterkunft aufgebaut steht.
Der Hausberg von Glarus
Der massive Berg scheint unumgänglich, wenn es um das Vrenelisgärtli geht. Ohne diesen wäre es dem sagenumwobenen Mädchen niemals möglich gewesen, auf jener sonnenverwöhnten Alpmatte einen Garten anzulegen. Die imposante, charakterstarke Erhebung befindet sich südwestlich von der Kantonshauptstadt mit Namen Glarus. Das Bergmassiv, was zu den Schwyzer Alpen gehört, kennt zwei Grate. Der eine Grat gegen Westen hin beherbergt mit seinen 2901 m ü. M. den Ruchen. Auf jenem des Südwestens thront auf 2915 m ü. M. der Bächistock. Der „Schwandergrat“, dessen sogenannter Doppelgipfel sich über eine Länge von 80 m erstreckt, vereinigt die beiden Grate.
Der Schwandergrat, Firn & Kalk – Wunder der Natur
Will der Bergbegeisterte gemäss Sage den Garten auf 2904 m ü. M. erreichen, welcher früher ganzjährig mit einem Firnfeld bedeckt war, so führt ihn die Route über den genannten Schwandergrat. Zum Helvetikum gehörend, besteht die gesamte Bergkette aus Kalkstein, zumindest hauptgeologisch gesehen. Dieses Geschiebe ist während der Jura- & Kreidezeit entstanden.
Der einfachste Aufstieg zum ehemaligen Garten führt über die Glärnischhütte
Die Normalroute bringt den Wanderer über das idyllische Rossmatter Tal zur Glärnischhütte des Schweizer Alpen-Clubs (SAC genannt). Der Weg bringt einen zu malerischen Wasserfällen & lauschigen Bachläufen. Der danach auftauchende Firn bedeutet eine Strecke, die einige Kletterkünste erfordert. Der Schwandergrat schliesslich verhilft einem zum weiteren Vordringen in Richtung Gipfel. Dort angelangt, zeigt sich dem Ausflugshungrigen ein Panorama der Extraklasse. Über den Kärpf schweift der Blick zum Selbsanft, schliesslich zum Tödi sowie final zum Clariden. Die Fernsicht in die Tiefe des Klöntalersees ist geradezu bloss grandios und kolossal anmutend.
Die Alpenunterkunft auf halber Wegstrecke zum Berg – Verschiedene Bauetappen führten zu modernstem Ausbaustandard
Im Jahre 1868 war es dann soweit. Der SAC baute auf 1990 m ü. M. die langersehnte Unterkunft für Tourengänger. Es war eine sogenannte „Schirmhütte“ entstanden, die für 8 Menschen Platz fand. Wer weiss, ob die Erbauer damals ans liebe Fräulein gedacht haben, das ihnen allenfalls jenen magischen Ort angewiesen hat. Dort in der Nähe nämlich tat sich sein Garten auf. Die Blockbehausung jedenfalls ist bis heute grossherzig geschützt durch einen immensen Felsbrocken, der etwaige Lawinen wie auch Geröll infolge Steinschlags optimal fernzuhalten vermag. Umbauarbeiten an dem Alpenrefugium fanden bereits 1885 statt, alsdann erst wieder 1976 & 1987 sowie im Jahre 2021. Das heutige Innenleben bietet dem Bergbegeisterten mit 22 Schlafplätzen ein zeitgemässes, frisches, lichtdurchflutetes Raumangebot sowie neue Sanitäranlagen. Eine grosszügige Terrasse verspricht ein ganz besonderes Erlebnis und dies bei frischer Alpenluft sowie herrlicher Aussichtslage.
Die ideale Symbiose von Berg, Tal & dem jungen Fräulein
Sagenhaft muten nicht nur die zahlreichen Erzählungen und niedergeschriebenen Geschichten an, die sich rund um das „Vrenelisgärtli“ ranken. Ebenso ist da der pittoreske Hausberg von Glarus, der Clariden wie ebenfalls das grosse Gewässer weit unten im Talboden. Alle drei scheinen sich zu jeder Zeit einwandfrei zu ergänzen. Sie sind während des Tages und in der Nacht, sommers wie winters füreinander da, selbstlos & dennoch omnipräsent markant wie enorm galant. Die drei sind jedenfalls nicht voneinander zu trennen, so wie die Dreifaltigkeit mit der Schöpfungsgeschichte fest verbunden ist.
Von der Hütte auf dem Weg zum Glärnisch & dem Vrenelisgärtli
Der Wanderer findet in wildromantischer Glarner Natur vor sich den Glärnisch in den Himmel aufragend, unweit von der kleinsten Kantonshauptstadt entfernt. Dieser offenbart dem zu Fuss gehenden eine zeitgemässe, neu konzipierte „Schutzhütte“, die dem SAC obliegt. Das komfortable „Logement“ befindet sich in der Nähe, wo das Vreneli mit seinem Gefolge sein berühmtes Gärtli unterhielt. - Möchte nach dem Besuch des Vrenelisgärtlis noch weitergewandert werden, so empfiehlt sich das Landvogthaus in Nidfurn.
Armin Trinkl, Miteigentümer
Share: