Der Klausenpass und der Urnerboden reichen sich die Hand
Der Klausenpass im Kanton Uri liegt auf knapp 1950 m.ü.M. Als beliebter Passübergang ermöglicht dieser eine ideale Verbindung über den Urnerboden zum Kanton Glarus. – Ist eine nostalgische Übernachtung in schlossartigem Ambiente gewünscht, so bietet sich einem das Landvogthaus in Nidfurn an. Dieses gehört zu den zehn speziellsten Hotels der Schweiz und befindet sich unweit dem Ende der Klausenpassstrasse.
Die Einigung nach langwierigen Fehden
Im Jahre 1315 wurden jahrelangen Streitigkeiten zwischen den Urnern und den Glarnern ein Ende gesetzt. Dies nämlich dann, als die Grenze zwischen den beiden Bergkantonen genau abgesteckt worden war. Der Sage nach mag die charakterstarke Ausstrahlung des Klausenpasses der Einigung der Bergler bestimmt förderlich gewesen sein.
Der Urner Boden – Die Winter des 19. Jh. waren schneereich & rau
Im 17. sowie 18. Jh. war es aufgrund der Schneemassen nicht ungefährlich, sich im Winterhalbjahr auf dem Gebiet des Bodens aufzuhalten. So war bis ins Jahre 1877 gar verboten, den weitläufigen Talboden zu bewohnen. – Heutzutage überwintern rund 25 Einwohner auf der Alp. Im Sommerhalbjahr sind es ein wenig mehr. Im Vergleich dazu waren es 250 Menschen im Jahre 1935. «Der Boden» gilt mit 2000 weidenden Kühen als grösste Alplandschaft der Schweiz. Die Bewohner leben von der bezüglichen Landwirtschaft sowie von Tagestouristen.
Der aufwändige Bau der Passstrasse
1829 entstand die Idee, über den Pass zwischen Uri & Glarus eine breite befahrbare Strasse zu errichten. Verschiedene Anläufe bezüglich missglückten. Dies nicht zuletzt aufgrund des Baus der Gotthardstrasse vom Jahre 1864, der für den Kanton Uri prioritär behandelt wurde. 1873 wurde obendrein ein Subventionsgesuch vom Bundesrat abgelehnt. Erst 1893 konnte nach der ersehnten Zustimmung mit dem Bau der Strasse begonnen werden. Sieben Jahre später und zwar am 15. Juni 1900 wurde die Strecke zwischen Altdorf und Linthal alsdann mittels erster Postkutsche feierlich und gebührend eingeweiht.
Die Pferde & ihre Kutschen
Die fünfspännigen Kutschen verkehrten einmal pro Tag in beide Richtungen (Flüelen-Klausen-Linthal). Im ersten Betriebsjahr liessen sich über 1900 «Pass»agiere (passager) förmlich über den Pass «chauffieren», was bei 8 Sitzplätzen ein reges Transportaufkommen bedeutete. Die Reisedauer war mit 3 Halbtagen angegeben. Auf halber Wegstrecke, und zwar in Urigen, wurde genächtigt. – Während dieser Pause wurden die Zugpferde ausgewechselt. Der Personentransport wurde bereits im zweiten Betriebsjahr verdoppelt. Aufgrund der bedeutenden Nachfrage wurde das beliebte Angebot auf die Strecke von Altdorf nach Flüelen ausgedehnt. Eine einfache Passfahrt kostete in jenen Tagen knapp 16 Franken, was beinahe einem Wochengehalt entsprach.
Mittels Pferdestärken in Verbindung mit Motoren über den Pass
Zwischen den Jahren 1922 und 1934 fanden für motorisierte Vehikel Bergrennen von Linthal bis nach Altdorf statt. Das sogenannte, bekannte «Klausenpassrennen» war geboren. Anfangs der 90er Jahre wurde die Idee des legendären Passrennens wiederentdeckt und zu neuem Leben erweckt. Die letzte Staffel wurde 2013 erfolgreich durchgeführt, Oldtimerfreaks kamen aus ganz Europa, teilweise sogar aus Übersee.
Bergsteiger, Tourengänger wie Langlauffans kommen voll auf ihre Kosten
Der Urnerboden dient verschiedenen Freizeitsportlern als idealer Ausgangspunkt für variantenreiche Routen, sommers wie winters. Gleitschirmbegeisterte finden vor Ort ein herausforderndes Fluggebiet, die grosszügige Langlaufloipe sucht ihresgleichen.
Die perfekte Verschmelzung von Natur & Freizeitsport auf dem grossen Bodengebiet
Naturliebhaber scheinen auf dem grossflächigen Boden förmlich mit der archaischen Landschaft zu verschmelzen. Die Stille der Weite, die Ruhe des Seins jedenfalls widerspiegeln eine unvergleichbare Harmonie, die der Seele guttut und den Alltag vergessen lässt.
Klausenpass & grossräumiger Boden sind seit jeher beliebt!
Der Urner Boden verbindet über die Strasse das Glarnerland auf der einen Seite mit dem Passübergang des Kantons Uri auf der anderen Seite. Gerade in der zweiten Hälfte des 19. Jh. wurde die Passüberquerung begehrt, v.a. aufgrund des Strassenausbaus, wo ab dann Postkutschen täglich kursierten. Freizeitsportler finden an Sommer- wie Wintertagen ein perfektes, intaktes Paradies. – Wer Nostalgie liebt, der trifft auf der Glarner Seite das Landvogthaus, eines der zehn speziellsten Hotels der Schweiz. – Der Klausenpass jedenfalls zieht seine Besucher liebend gerne in seinen Bann und dies zu jeder Jahreszeit.
Armin Trinkl, Miteigentümer
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